So arbeitet man auf einer großen Autobahn

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Jedes Jahr treibt die Ankunft des schönen Wetters viele Katalanen dazu, die großen Städte zu verlassen und an die Küste zu ziehen. Manche verzeihen es nicht, ihren alljährlichen Ausflug nach Priorat mit Weinproben und Trennung zwischen den Weinbergen zu unternehmen. Andere wagen das erste Bad der Saison an den Stränden südlich von Barcelona und an der Costa Daurada. Die Hektik dieses Wochenendes stellt das Management der großen Autobahnen auf eine harte Probe. Cristina García, verantwortlich für das C-32 Road Operations and Safety Center und Hauptquartier des Abertis Future Road Lab, weiß das gut: Das Epizentrum, von dem aus alles, was auf seinen 50 Kilometern passiert, Minute für Minute koordiniert wird.

Kilometerlange Asphalte unter Kontrolle

Damit sich die Fahrer nur um den Fahrspaß kümmern müssen, verfügt die Einsatzzentrale über die technischen und personellen Ressourcen, um 365 Tage im Jahr und zu jeder Zeit jede Situation auf der Autobahn zu erkennen und darauf zu reagieren.



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Autopistas eröffnet im neuen Verkehrssicherheitszentrum ein Labor für Mobilitätslösungen

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„Alles, was auf der Autobahn passiert, wird aufgezeichnet und unter der Rubrik ‚Vorfälle‘ zusammengefasst. Im Jahr 2023 wurden in Aucat 8.512 Vorfälle registriert. Sie umfassen alles von geplanten Wartungs- und Konservierungsarbeiten bis hin zu allen Arten von Verkehrssituationen oder anderen Fällen, die in den von Autopistas in Spanien verwalteten Konzessionen auftreten können“, erklärt García.

Anders als man meinen könnte, machten Unfälle nur 2,40 % der Vorfälle aus. Die geplanten Eingriffe und die allgemeine Situation jedes Straßenabschnitts werden mit Pharos visualisiert, einer sehr intuitiven Anwendung, die auf Symbolen und Farben basiert und Vorfälle in Echtzeit anzeigt.


Aus dem C-32-Einsatzzentrum betonen sie, dass es darauf ankommt, Vorfälle schnell zu erkennen

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Sofortige Antwort

Es kommt zu Pannen, plötzlichen Erkrankungen des Fahrers oder anderen Zwischenfällen. Das Wichtigste – so betonen sie vom C-32-Einsatzzentrum – sei, es schnell zu erkennen, um eine angemessene und agile Reaktion zu koordinieren. „Wir haben fast 200 Kameras, viele davon in den Tunneln. Wir verfügen außerdem über Verkehrssensoren und bald auch Videoanalysekameras, die die Informationen, die uns im Einsatzzentrum erreichen, bereichern werden“, sagt García. Diese Ressourcen ermöglichen eine durchschnittliche Reaktionszeit des eigenen Personals bis zum Ort des Vorfalls von etwa 15 Minuten, obwohl die Aktion auf den Systemen aus der Einsatzzentrale Sekunden beträgt.

„Wir haben fast 200 Kameras, viele davon in den Tunneln“

Christina GarciaVerantwortlich für das C-32 Road Operations and Safety Center und den Hauptsitz des Abertis Future Road Lab

Während des gesamten Interviews werden zwei Wörter wiederholt: Vorfreude und Verkehrssicherheit. So können Autofahrer beispielsweise schon im Umkreis von mehreren Kilometern über einen Unfall oder einen Stau informiert werden. Diese Informationen sind von entscheidender Bedeutung für die Steuerung des Verkehrs an wichtigen Punkten wie Tunneln, den von Hollywood verteufelten Abschnitten des Straßennetzes, an denen sich die Fahrer jedoch ruhig und geschützt durch ein umfassendes Überwachungs- und Warnsystem bewegen können. „Wir verfügen über Kameras zur Erkennung von Vorfällen, SOS-Posten, Beschallungsanlagen, UKW-Radio, Gasdetektoren (CO, NOx…), Trübungsdetektoren, Beschilderungen, Tunnelsperrbarrieren, Evakuierungsgalerien…“, erklärt der Verantwortliche das Operationszentrum von C-32.

Künstliche Intelligenz kommt auf die Straße

Die nicht allzu ferne Zukunft des Autobahnverkehrs scheint direkt aus einem Science-Fiction-Film zu stammen. Aber es ist jetzt Realität. Das C-32 Operations Center beherbergt den Hauptsitz des Future Road Lab. Diese Einrichtung ist mit den neuesten Technologien der künstlichen Intelligenz für Verkehrsmanagement und Verkehrssicherheit ausgestattet und ist das Testlabor von Abertis für die Anwendung des prädiktiven Straßenmanagements. „Zu den Initiativen, an denen gearbeitet wird, gehört die Installation von Kameras mit Videoanalyse, die sich auf Verkehrsmanagement und Tiererkennung konzentrieren“, erklärt der Leiter der Einsatzzentrale.


Kameras, Sensoren und Innovation: So arbeitet man auf einer großen Autobahn

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Bei Autopistas sorgen sie für die Sicherheit aller und engagieren sich 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag.

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Dieses zukunftsweisende System heißt Video Analytics und wurde im Rahmen des EUMOB-Projekts entwickelt, einer bahnbrechenden umfassenden Machbarkeitsstudie zur Digitalisierung von Straßen auf europäischer Ebene. Die Bilder dieser Kameras werden mit Algorithmen und künstlicher Intelligenz verarbeitet, um mögliche Gefahrensituationen vorherzusagen und Fahrer rechtzeitig zu warnen. Ein leicht zu visualisierender Fall ist die Entdeckung eines Tieres in der Nähe der Straße. Diese Daten werden mit anderen Eingaben gekreuzt, beispielsweise der Anzahl der Fahrzeuge, die diesen Abschnitt pro Minute passieren, der Durchfahrtsgeschwindigkeit oder anderen meteorologischen Bedingungen, die die Sicht beeinträchtigen oder den Bremsweg beeinflussen können. Der nächste Schritt, der sich noch in der Testphase befindet, wäre, Autofahrer vor der möglichen Gefahr zu warnen und Alternativen anzubieten. Diese Informationen werden über die kostenlose AWAI-App in Form einer Sprachwarnung an vernetzte Fahrzeuge übermittelt.

Es ist nur eine von vielen Möglichkeiten zukünftiger intelligenter Autobahnen, die Autofahrer schon bald dabei unterstützen werden, den Verkehr sicherer und flüssiger zu machen und dabei die Schadstoffbelastung durch die gefürchteten Staus zu reduzieren. Ungeachtet all dieses Schauspiels fahren jedes Wochenende weiterhin Hunderte von Katalanen mit ihren Fahrzeugen, um das gute Wetter zu genießen und ruhig und sicher an ihrem Ziel anzukommen. Denn das beste Management ist das, das man spürt, aber nicht sieht.

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