Mineralöl in Lebensmitteln – Zeitleiste einer Kampagne

Mineralöl in Lebensmitteln – Zeitleiste einer Kampagne
Mineralöl in Lebensmitteln – Zeitleiste einer Kampagne
-

Frühjahr 2015

foodwatch-Büros in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden veröffentlichen den ersten großen internationalen Mineralöltest. Wir haben 120 Trockenlebensmittel analysiert – 43 % enthalten die besonders gefährlichen „aromatischen“ Mineralöle (MOAH), die im Verdacht stehen, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. In Deutschland gehören Kellogg’s Cornflakes zu den kontaminierten Produkten.

Unsere Forderung an die EU-Kommission: Grenzwerte für diese Schadstoffe und Gesetzgebung für „funktionale Barrieren“ für alle Lebensmittelverpackungen aus Papier einführen! Funktionelle Barrieren sind Schichten, die verhindern sollen, dass bestimmte Chemikalien aus Lebensmittelverpackungen in die Lebensmittel gelangen.

Die Tests schlagen hohe Wellen: Mehr als 115.000 Bürger aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden unterstützen die E-Mail-Protestaktion. Die ersten Hersteller stellten daraufhin ihre Verpackungen um und Handelsketten weisen ihre Lieferanten an, Mineralölverunreinigungen zu vermeiden. Doch der erhoffte Durchbruch – endlich wirksame Grenzwerte – ist bislang ausgeblieben. Wir lassen uns nicht entmutigen; Wir organisieren zusätzliche Produkttests und fordern deren Rückruf.

Oktober 2016

Noch immer keine Antwort von der Europäischen Kommission – wir übergeben unsere Unterschriften an Kommissar Andriukaitis, damals Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, aber unsere Forderung nach Rechtsvorschriften bleibt unbeantwortet.

Januar 2017

Abschließend noch eine Antwort auf unseren großen Test: Die EU-Kommission kündigt ein Überwachungsprogramm für Mineralöle in Lebensmitteln an. Hinter den Kulissen herrscht unter Experten große Unzufriedenheit mit dem weitgehenden Stillstand. Sie geben insbesondere zwei Akteuren die Schuld: Nestlé und Danone, die Zweifel an der Aussagekraft der von foodwatch verwendeten Analysemethoden aufkommen lassen.

April 2019

Das Joint Research Committee (JRC) veröffentlicht die Leitlinien zu Analysemethoden zur Überwachung von Mineralölkohlenwasserstoffen in Lebensmitteln – jetzt gibt es Best-Practice-Leitlinien für Probenahme und Analyse: Keine Ausreden mehr für Unternehmen wie Nestle und Danone, sich der Überwachung von Mineralölen zu widersetzen!

Oktober 2019

foodwatch-Büros in Amsterdam, Berlin und Paris veröffentlichen einen weiteren großen Test: jetzt zu Babymilchpulver. Drei Labore mit hervorragenden Referenzen analysieren die Produkte unabhängig voneinander. Wir stellen sorgfältig sicher, dass die von den Laboren verwendeten Testprotokolle genau den methodischen Richtlinien der JRC entsprechen.

Das Ergebnis ist schockierend: Es wurden festgestellt, dass Säuglingsmilch von Nestlé, Danone, Novalac, Neolac, Hero Baby und Nutrilon aromatische Mineralölbestandteile enthält, die im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen.

Dann geht es ganz schnell: Einen Tag später informiert die EU-Kommission alle Mitgliedsstaaten über ihr Schnellwarnsystem. Während in der foodwatch-Geschäftsstelle die Telefone mit den Anrufen besorgter Eltern klingeln, verkaufen die Unternehmen ihre Produkte ungestört weiter. Das Milchpulver sei „absolut sicher“, behauptet Nestlé.

-

PREV Tödliche Schießerei in SoHo: 19-Jähriger verhaftet und wegen Mordes an der 16-jährigen Makhi Brown angeklagt
NEXT Exklusiv! Die Bilder, die die heiße Annäherung zwischen Emilia Attías und Nicolás Francella – Paparazzi Magazine bestätigen