Paläontologen identifizieren neue Gattung fossiler Fische

Paläontologen identifizieren neue Gattung fossiler Fische
Paläontologen identifizieren neue Gattung fossiler Fische
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Eine neue fossile Gattung von Grundeln, einer der vielfältigsten Gruppen von Meeres- und Süßwasserfischen in Europa, wurde in 18 Millionen Jahre alten Gesteinen in der Türkei entdeckt. Mit einer Länge von bis zu 34 Millimetern zeichnen sich diese fossilen Fische durch eine charakteristische Kombination morphologischer Merkmale aus, darunter einzigartig geformte Otolithen (Hörsteine). Um die Verwandtschaftsbeziehungen des sogenannten Simpsonigobius innerhalb des Gobioid-Stammbaums zu bestimmen, verwendeten die Forscher einen „Total Evidence“-Stammdatensatz, den sie erweiterten, um insgesamt 48 morphologische Merkmale und genetische Daten zu fünf Genen für 48 lebende Arten zu kombinieren und 10 Fossilien. Darüber hinaus wandte das Team erstmals eine „Spitzendatierung“ für fossile Grundelarten an. Hierbei handelt es sich um eine phylogenetische Methode, bei der aus dem Alter der im Stammbaum enthaltenen Fossilien (= Spitzen) auf die Chronologie der Evolutionsgeschichte der gesamten Gruppe geschlossen wird. Die im Journal of Systematic Palaeontology veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die neue Gattung das älteste skelettbasierte Mitglied der Familie Oxudercidae ist, die zwischen den „modernen“ Grundeln (Familien Gobiidae und Oxudercidae) und der ältesten Süßgrundel der Wassergrundel eingeordnet wird innerhalb dieser modernen Gruppe. Die hochmoderne Datierungsanalyse schätzte das Auftreten der Gobiidae auf 34,1 Millionen Jahre und das der Oxudercidae auf 34,8 Millionen Jahre, was mit früheren Datierungsstudien übereinstimmt, die andere Methoden verwendeten. Darüber hinaus ergab die stochastische Habitatkartierung, bei der die Forscher zum ersten Mal fossile Grundeln einbezog, dass Grundeln wahrscheinlich schon früh in ihrer Evolutionsgeschichte eine breite Salzgehaltstoleranz besaßen, was frühere Annahmen in Frage stellte. „Die Entdeckung von Simpsonigobius fügt den Gobioidei nicht nur eine neue Gattung hinzu, sondern liefert auch wichtige Hinweise auf den evolutionären Zeitrahmen und die Lebensraumanpassungen dieser vielfältigen Fische. Unsere Forschung unterstreicht, wie wichtig es ist, den Fossilienbestand mit modernen Methoden zu analysieren. um mehr zu erreichen genaues Bild evolutionärer Prozesse“, sagt Bettina Reichenbacher, Professorin für Geo- und Umweltwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, die die Forschung leitete.

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