Bewegungsmangel: ein globales Problem, das 31 % der Bevölkerung betrifft

-
Mittwoch, 26.06.2024

13:00

In einer umfassenden Analyse, die kürzlich in The Lancet Global Health veröffentlicht wurde, hat ein Forscherteam unter der Leitung von Dr. Gretchen A. Stevens von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Dr. Tessa Strain vom Physical Activity for Health Research Centre der Universität Edinburgh herausgefunden , zeigt einen alarmierenden Anstieg der Prävalenz körperlicher Inaktivität bei Erwachsenen weltweit. Diese Studie, die Daten aus 507 bevölkerungsbasierten Umfragen umfasst, die in 197 Ländern und Territorien durchgeführt wurden, unterstreicht die Dringlichkeit, diese Krise der öffentlichen Gesundheit anzugehen.

Hintergrund und Methodik

Körperliche Inaktivität ist ein erheblicher Risikofaktor für nicht übertragbare Krankheiten, körperliche und kognitive Funktionsstörungen, Gewichtszunahme und psychische Gesundheitsprobleme. Gemäß den Leitlinien der WHO aus dem Jahr 2020 wird Erwachsenen empfohlen, mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität mittlerer Intensität, 75 Minuten intensive körperliche Aktivität oder eine gleichwertige Kombination pro Woche auszuüben, um ihre Gesundheit zu erhalten. Wer diese Empfehlungen nicht erfüllt, gilt als nicht ausreichend körperlich aktiv.

Diese Studie nutzte ein hierarchisches Bayesianisches Modell, um die Prävalenz körperlicher Inaktivität von 2000 bis 2022 abzuschätzen, aufgeschlüsselt nach Land, Jahr, Alter und Geschlecht. Es wurden Daten von 5,7 Millionen erwachsenen Teilnehmern analysiert und untersucht, ob Länder oder Regionen das globale Ziel einer relativen Reduzierung der Prävalenz körperlicher Inaktivität um 15 % bis 2030 erreichen würden.

Die körperliche Inaktivität stieg von 23,4 % im Jahr 2000 auf 31,3 % im Jahr 2022

Wichtigste Erkenntnisse

Weltweiter Anstieg der körperlichen Inaktivität: Die weltweite altersstandardisierte Prävalenz körperlicher Inaktivität stieg von 23,4 % im Jahr 2000 auf 31,3 % im Jahr 2022. Dieser Anstieg wurde in 52 % der analysierten Länder und Gebiete sowie in 67 % der Regionen beobachtet .

Unterschiede nach Geschlecht: Die Prävalenz körperlicher Inaktivität war bei Frauen (33,8 %) um 5 Prozentpunkte höher als bei Männern (28,7 %). Dieser Befund unterstreicht die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Strategien zur Förderung körperlicher Aktivität.

Variationen nach Alter: Obwohl die körperliche Inaktivität bei Menschen über 60 Jahren in allen Regionen und bei beiden Geschlechtern zunahm, variierten die Altersmuster bei den unter 60-Jährigen.

Unzureichende Fortschritte in Richtung des 2030-Ziels: Wenn sich die Trends von 2010 bis 2022 fortsetzen, wird das globale Ziel, die körperliche Inaktivität um 15 % zu reduzieren, mit einer posterioren Wahrscheinlichkeit von weniger als 1 % nicht erreicht. Allerdings zeigen zwei Regionen, Ozeanien und Subsahara-Afrika, eine positive Entwicklung, wenn auch mit erheblicher Unsicherheit.

Es wird empfohlen, dass Erwachsene mindestens 150 Minuten lang körperlich aktiv sind

Implikationen und Empfehlungen

Die Ergebnisse dieser Studie sind ein Weckruf für politische Entscheidungsträger und Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens weltweit. Körperliche Inaktivität ist eine stille Pandemie, die sich verschlimmert, und ohne bedeutende, koordinierte Interventionen werden die Raten weiter steigen.

Die Förderung körperlicher Aktivität muss eine globale Priorität haben und umfassend angegangen werden, wobei Ungleichheiten aufgrund von Geschlecht, Alter und Region berücksichtigt werden müssen. Folgende Strategien könnten wirksam sein:

Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit: Sensibilisierung für die Vorteile körperlicher Aktivität und die Risiken von Inaktivität durch Massenkampagnen.

Infrastruktur und günstige Umgebungen: Verbessern Sie die städtische Infrastruktur, um körperliche Aktivität zu fördern, z. B. Parks, Radwege und Fußgängerzonen.

c820f4db47.jpgSiehe auchWas ist das Nationale Register digitaler Gesundheitsplattformen und wie funktioniert es?

Geschlechterspezifische Programme: Entwickeln Sie Programme, die sich mit den spezifischen Hindernissen befassen, mit denen Frauen bei der Ausübung körperlicher Aktivität konfrontiert sind.

Interventionen am Arbeitsplatz: Fördern Sie körperliche Aktivität am Arbeitsplatz durch Bewegungsprogramme und aktive Pausen.

Sportunterricht in Schulen: Stellen Sie sicher, dass die Schulprogramme ausreichend Zeit und Ressourcen für den Sportunterricht vorsehen.

Abschließend fordert die Studie dringend: Ohne konzertierte und sektorübergreifende Anstrengungen wird die Welt das Ziel, die körperliche Inaktivität bis 2030 um 15 % zu reduzieren, nicht erreichen, und die Folgen für die öffentliche Gesundheit werden gravierend sein. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln, nicht nur um globale Gesundheitsziele zu erreichen, sondern um eine gesündere Zukunft für alle Generationen zu gewährleisten.

The Lancet Global Health. von El Litoral

-

PREV Debatte mit schmutziger Wäsche › Welt › Granma
NEXT Video | Was für ein Tor! Jhon Córdoba verzeiht nichts und punktet gegen Costa Rica mit einem „Juwel“.